Das Churer Modell ist eine praktische Anleitung, um Binnendifferenzierung im Unterricht erfolgreich umzusetzen. Es besteht aus mehreren Schritten, die wir hier kurz zusammenfassen.
Schritt 1: Lernausgangslage ermitteln
Die Lernausgangslage der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler wird mithilfe von Diagnoseinstrumenten ermittelt. DafĂŒr eignen sich beispielsweise LerntagebĂŒcher, SelbsteinschĂ€tzungen oder standardisierte Tests.
Schritt 2: Lernziele festlegen
Auf Basis der Lernausgangslage werden individuelle Lernziele festgelegt. Diese sollten anspruchsvoll, aber erreichbar sein.
Schritt 3: Lernwege planen
Die Lehrperson plant verschiedene Lernwege, um die festgelegten Lernziele zu erreichen. Dabei berĂŒcksichtigt sie die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Lernstrategien der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler.
Schritt 4: Lernprozesse begleiten
Die Lehrperson begleitet die Lernprozesse der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, indem sie ihnen Feedback gibt, sie berĂ€t und unterstĂŒtzt.
Schritt 5: Lernergebnisse ĂŒberprĂŒfen
Die Lernergebnisse werden mithilfe von verschiedenen Evaluationsinstrumenten ĂŒberprĂŒft. Dazu gehören beispielsweise Leistungstests, Portfolios oder PrĂ€sentationen.
.Zusammenfassend lĂ€sst sich sagen, dass das Churer Modell eine hilfreiche Anleitung fĂŒr Lehrpersonen ist, um Binnendifferenzierung im Unterricht umzusetzen und somit den individuellen LernbedĂŒrfnissen der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler gerecht zu werden.
CHURERMODELL praktisch!
Kollegin Alexandra KOPF hat in bemerkenswerter Eigeninitiative und viel Motivation den Weg gewagt – hier ihr (Zwischen)Bericht:
Gedanken zum Churermodell
In unserer Klasse haben die Kinder keine fixen SitzplĂ€tze zum Arbeiten. Sie wĂ€hlen in jeder Unterrichtseinheit, welcher Platz zum Sitzen, Stehen, Hocken oder Liegen am besten fĂŒr sie geeignet ist. Auch, ob sie lieber alleine oder mit anderen Kindern gemeinsam arbeiten werden, entscheiden sie selbst.
Ein Kreis aus BĂ€nken bildet ein fixes Element im Klassenraum. Dort hat jedes Kind sehr wohl einen eigenen, bleibenden Platz mit seinen Arbeitsmaterialien.
Durch das Zusammenkommen im BĂ€nkekreis am Anfang jeder Unterrichtseinheit, beim ErzĂ€hlen, beim Klassenrat oder beim Wiederholen und Reflektieren wird ein Miteinander und GemeinschaftsgefĂŒhl geschaffen, welches ich bei herkömmlichen Sitzordnungen nicht so empfunden habe.
Den Kindern die Möglichkeit zum selbstbestimmten, selbstreflektierten, kreativen Lernen in einer bunten, gemĂŒtlichen und strukturierten Lernumgebung zu schaffen – das alles ist fĂŒr mich mit dem Umgestalten der Klasse nach dem Churermodell möglich.
Sich als Lehrperson zurĂŒckzunehmen und das Miteinander in der Klasse zu beobachten und zu unterstĂŒtzen – dadurch entstehen von Woche zu Woche neue Ideen, wie sich die Kinder demokratisch und verantwortungsbewusst in tĂ€gliche AblĂ€ufe einbringen können und sich so geschĂ€tzt und gestĂ€rkt fĂŒhlen.
Leitende SĂ€tze…
„Ich bin wichtig und trage mit meinem Mitgestalten und Mitdenken zum Schulalltag bei.“
„Ich finde heraus, wie und wo ich am besten lernen kann.“
„Brauche ich jemand anderen zum Lernen?“
„Welche Materialien benötige ich?“
„Wen frage ich, wenn ich Hilfe brauche?“
„Was hat gestern gut geklappt? Was möchte ich heute verĂ€ndern?“
Links zum Churermodell:
– https://churermodell.ch
– https://youtu.be/3d-u3X5lFMM?si=zwHwQ5qK_62u74SM
– https://youtu.be/8FdJyi4QLoc?si=Ar3aSq4sngV_Fkbu